Die vielen Gesichter einer Gemeinde

Blättert man die regionalen Zeitungen durch, so finden sich politische Vertreter*innen und Bürgermeister*innen meist auf den Sonnenseiten des Lebens wieder.

Dort wird ein Pokal überreicht, woanders eine neue architektonische Errungenschaft eingeweiht oder es werden Blumen an Jubilare überreicht – immer mit einem Lächeln und mit entsprechender medialer Präsenz. Eine Gemeinde ist mehr als nur Show. Wer hinschaut und hinhört, weiß, dass es Kinder und Jugendliche gibt, die keine vernünftige Familienstruktur kennen. Dass wir Suchtprobleme mitten in unserem Alltag haben. Und dass es einsame oder auch arme Menschen gibt, die sich oft aus Scham zurückziehen und im Alltag nicht viel zu lachen haben.

Sie alle sind ein Teil unserer Gemeinschaft und sie verdienen Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit, die sich an ihren Bedürfnissen und Sorgen orientiert, auch wenn es dafür kein weiteres Foto mit Applaus in der Zeitung gibt.

All diese Lebenssituationen sehen wir auch in unserer Heimatgemeinde. Es wird nicht besser, wenn man diese Tatsachen einfach unter den Teppich kehrt. Politik muss künftig mehr sein als nur die Verteilung von Steuergeld – Politik sollte alle Menschen erreichen und für alle erreichbar sein.

Dort hinschauen, wo es weh tut und Lösungen finden, die manchmal mehr Einsatz erfordern als nur die Hand bei der Abstimmung zu heben – das ist neue Politik.

Mit dieser Haltung wollen wir Wattens für alle Bewohner*innen ein Stück weit
lebenswerter machen – damit das Lächeln öfter bei allen Mitmenschen strahlt.

Manfred Meyer

16 Kommentare

  1. lieber manfred,
    wow!
    eine bekannte, die berufsbedingt lange zeit solchen menschen in wattens begegnete, menschen, über die niemand spricht, weil sie schatten auf den ort werfen, sagte mal zu mir:
    „miriam, es erschreckt mich immer wieder, wie unsichtbar das leid mancher menschen mitten in einem ort wie wattens ist“.
    ich war damals sehr nachdenklich und bin es durch deinen eintrag heute wieder.
    viele von uns beschäftigen sich mit dem unrecht, der unmenschlichkeit, dem leid, das weit weg von uns in der welt, auf anderen kontinenten geschieht.
    doch das, was unmittelbar vor unseren augen geschieht, wollen viele von uns nicht sehen.
    das könnte ja schließlich sehr schnell behoben werden…
    danke für dein erinnern.

    • Liebe Miriam,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Ja, es ist schon erstaunlich wie schnell man Probleme aus dem politischen Fokus wegschieben kann und oftmals ist eine gewisse Hilflosigkeit sicherlich mit ein Grund dafür. Man muss sich auch klar darüber sein, dass man nicht allen Menschen helfen kann, auch wenn man es gerne möchte, Aber in vielen Fällen sind es wirklich Kleinigkeiten die auch wenig finanziellen Einsatz brauchen und große Wirkung erzielen und den Menschen den Alltag ein wenig erleichtern.
      Ich freue mich sehr, dass es Menschen wie dich und deine Bekannte gibt, die eben nicht wegschauen. Es wäre schön wenn es uns nach den Wahlen gelingt hier einen entscheidenden Schritt zu machen.

      LG
      Manfred

    • Nach dem ich deinen Beitrag öfters durchgelesen habe, muss ich hier doch auch was schreiben. Ich bin echt verwundert Manfred, über deinen Betrag. Ich gebe dir recht, in der Jugendarbeit muss weiter gearbeitet werden. Nur wenn ich mich zurückerinnere warst du einige Zeit Leiter unseres Jugendzentrums. Aber erreicht hast du dort nicht viel. Jetzt hier die Gemeinde bzw Personen anzugreifen finde ich merkwürdig. Ist das der neue Stil eurer Gruppe? Gott sei Dank gibt es in Wattens viele Vereine die sich ehrenamtlich sich um unsere Jugend kümmert. Das sich einige sich in keinem Verein wiederfinden, versteh ich nicht. Danke mein erstes Kommentar nicht freigeschaltet wurde, versuch ich es ich noch mal.

  2. Sehr treffend,. Dies zeigt sich wieder beim Besuch einer 102 Jährigen Dame im Altersheim auf der HP „Pflege Wattens“. Es lässt erkennen, die Wahlen sind nahe. Denn in den letzten 6 Jahren war der Herr Bürgermeister eher ein selten gesehenes Gast im Seniorenheim. Aber die Dame freut‘s und für die Wahlwerbung macht es sich natürlich super, wenn man gemeinsam mit der alten Generation vom Bild lacht.

  3. Unwissenheit oder politisches Wortgeplänkel?
    Als Vizebürgermeisterin (7 Jahre), als Obfrau des Sozial- und Familienausschusses im Wattner Gemeinderat (12 Jahre) und als Obfrau der Vinzenzgemeinschaft/Nachbarschaftshilfe Wattens (10Jahre) sei es mir erlaubt sachlich zu diesem Blog Stellung zu nehmen.
    Ja, eine Gemeinde ist mehr als nur Show Manfred, das spüren unsere Mitarbeiter im Sozial- und Wohnungsamt sehr deutlich. Sie sind mit Herz, Erfahrung, Wissen und Resprekt bei ihrer Arbeit. Beratung, Unterstützung, aktives Helfen, hinhören und hinfühlen bei allen Altersgruppen und in den schwierigsten Lebenssituationen ist an der Tagesordnung. Die Installation der Koordinationsstelle EHRENAMT, und die Vorbereitungen der SCHULSOZIALARBEIT sind nur ein paar Tätigkeitsfelder. Die gute Zusammenarbeit mit Bürgermeister, Amtsleiterin und den Gemeinderäten im Sozialausschuss ist Voraussetzung, damit das alles umgesetzt werden kann.
    Die Mitarbeiter der „Pflege Wattens“ und der „Pflege Mobil“ leisten Großartiges.
    Seit vielen Jahren besuche ich in meiner Funktion als Obfrau des Sozialausschusses regelmäßig unsere Pflegeheime. Hinhören, hinfühlen, Sich Zeit nehmen für die Sorgen und Ängste unserer älteren Generation, tätig werden…..ohne Foto.
    Einige Menschen werden über die Vinzenzgemeinschaft erreicht. Kostenlose Nachhilfe für Kinder, finanzielle Unterstützungen bei Arztrechnungen, Therapien, schwierigen Lebenssituationen…, Integrationscafe, ZEIT SCHENKEN – den Wattnerinnen und Wattnern Aufmerksamkeit schenken. Viele Institutionen fallen mir noch ein die sich um das Wohl der Menschen in Wattens kümmern. Unsere Pfarre, die Lions, Frauen helfen, Charity Veranstaltungen, Nachbarn….
    Sie alle schauen dort hin wo es weh tut, ganz ohne Medienpräsenz und das schon seit vielen Jahren.
    Um das soziale Netz aber noch engmaschiger zu spinnen, braucht es noch viele Menschen, die dazu beitragen, und zwar g e m e i n s a m, und nicht nur 3 Monate vor und nach einer Wahl.

    Mit freundlichen Grüßen
    Christina Möstl
    Vizebürgermeisterin

    P.s.: Und sind wir doch froh, dass wir wieder positive Fotos und Artikel in unseren Zeitungen haben, nach einer so langen intensiven Pandemiezeit. Lassen wir die Sonne wieder in alle Gesichter unserer Marktgemeinde scheinen.

  4. Liebe Christina

    vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Ich weiß um dein Engagement in Sozialfragen und möchte das bei dieser Gelegenheit auch wirklich wertschätzen. Du hast recht, wenn du sagst, es braucht mehr Menschen, die sich dieser Sache annehmen, und ganz egal wie die kommende Wahl ausgeht – es darf auf keinen Fall nur ein Wahlversprechen bleiben! So wie wir uns als neue politische Kraft verstehen, geht es uns auch genau darum: gemeinsam Dinge zu verbessern. Unabhängig davon von wem Ideen kommen, wenn sie gut sind, werden wir sie unterstützen und diese Erwartung haben wir auch an unsere politischen Mitbewerber.
    Du hast auch die vielen Ehrenamtlichen angesprochen, die in diesem Zusammenhang tätig sind. Sie alle haben ein herzliches Dankeschön und ein offenes Ohr verdient, denn ohne sie wäre vieles nicht möglich. Da müssen wir uns auch fragen, haben wir auf der professionellen Ebene schon alles gemacht was möglich ist?
    Liebe Christina, ich denke Wattens hat noch einige Potentiale, die es zu entwickeln gibt, auch in sozialen Fragen. Wir sind gerne bereit dafür die Ärmel hochzukrempeln und (mit-)anzupacken.

    mit besten Grüßen
    Manfred

  5. Liebe Christina!

    Wir müssen dir bei vielen Punkten von deinem Kommentar recht geben!
    Es gibt in unserer Gemeinde viele Menschen, Vereine, Organisationen und Gemeindeangestellte, die Wunderbares leisten. Wie wertvoll all diese Menschen für eine Gemeinde sind, sollte dieser Blog nochmals hervorheben! Auch dein Engagement in den letzten Jahren ist sehr lobenswert!
    Dieser Kommentar soll aufzeigen, dass auch in Zukunft die soziale Arbeit ausgeweitet und verbessert werden muss.
    Gerade die Arbeit in den sozialen Bereichen wird ja noch vorwiegend von den Frauen erledigt. Unsere NEU – Bürgerliste Wattens mit einem Frauenanteil von 45% hat sehr viele engagierte Frauen aus vielfältigen Berufen mit hoher sozialer Kompetenz im Team. Diese stellen sich derzeit und auch weiterhin gerne gemeinsam für das Wohl ALLER in den Dienst.
    Wir möchten uns an dieser Stelle einmal herzlichst bei allen engagierten MitbürgernInnen – auch bei dir – für die bisher geleistete Arbeit bedanken!

  6. Liebe Christina,

    dein Einsatz und dein Engagement im sozialem Bereich sind unbestritten und dafür sei dir herzlich gedankt. Ich weiß auch, wie herausfordernd die Arbeit im Sozialamt ist und dass dort sehr gut gearbeitet wird.
    Unbestritten ist aber auch, dass wir seit Jahren in vielen Bereichen nicht weiterkommen und uns schwer tun, in unserem Zusammenleben Ungerechtigkeiten zu begegnen. Täglich bekommen wir zu hören, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht und gerade in der Pflege viel Verbesserungsbedarf herrscht. Herkömmliche Denkmuster und Verfahrensweisen reichen vielleicht nicht mehr aus, um auf die heute erkennbaren Herausforderungen auch in unserem Ort zu reagieren.
    Politik darf die Menschen nicht nur versorgen. Sie muss ihnen wieder einen Platz geben wo sie beachtet, geachtet werden und menschliche Hinwendung erfahren. Das eigene Leben wieder ein Stück weit verantwortlich in die Hand nehmen können, egal wie schwer es gerade ist, bedeutet Würde. Das macht uns alle aus und das schaffen wir auch nur gemeinsam.
    Es gibt viel Wissen und Erkenntnisse darüber, wie wir ein besseres Zusammenleben gestalten können. Wenn wir den Menschen aufmerksam zuhören, neue Herangehensweisen zulassen und eine wegweisende Zusammenarbeit anstreben, werden wir in unserem schönen Wattens vieles bewirken können.
    Unsere Bürgerliste „neu“ ist bereit dafür und gut aufgestellt.

  7. Lieber Manfred!

    Herzliche Gratulation, zu Deinen Beiträgen und Ausführungen. Ja in Wattens war es in den letzten Jahren leider so der Brauch, dass man am Besten in allen Zeitungen und dort gleich mehrmals von jeder Seite lächelte.
    Ich gratuliere zu Eurem großartigen Erfolg und wünsche Euch allen für die nächstern 6 Jahre
    alles Gute.
    Franz Speckbacher

    • Lieber Franz,

      vielen Dank für deinen Beitrag. Wir alle freuen uns sehr über den Zuspruch den wir bei den Wahlen bekommen haben, wissen aber auch, dass wir jetzt in die Umsetzung kommen müssen. Unser Team ist sehr motiviert und der politische Alltag mit all seinen Aufgaben und Herausforderungen wird auch nicht lange auf sich warten lassen – aber ich bin mir sicher, dass wir das gut meistern werden.

      Bis bald L.G.
      Manfred

  8. Ich habe es nun öfters durchgelesen und bin sehr verwundert von dir Manfred. Es gab eine Zeit wo du Leiter unseres Jugendzentrums gewesen bist. Auch zu dieser Zeit gab es die verschiedensten Probleme. Sucht – Familie – Jugendprobleme. Ich kann mich aber nicht erinnern das du irgendwas bewegt hast. Jetzt die Gemeine bzw Personen zu kritisieren finde ich arg.
    Gott sei Dank gibt es unsere vielen Vereine die sich Ehrenamtlich um unsere Jugend in jeder Art kümmert. Und Ihnen eine Perspektive geben. Es gibt leider doch einige Jugendliche die sich in keinem Verein wieder finden. Warum versteh ich nicht.

    • Lieber Dietmar, es freut mich dass du dich noch daran erinnern kannst was ich vor ca. 30 Jahren gemacht habe – offensichtlich war es für die damalige Zeit eben doch ein Projekt das die Menschen bewegt hat – immerhin gibt es das Jugendzentrum heute noch. In der politischen Diskussion möchte ich mich jetzt jedoch für die Anliegen von Heute engagieren, damit wir alle auch morgen ein lebenswertes Wattens haben.
      Lieber Dietmar, ich lade dich herzlich ein in den Ausschüssen und im Gemeinderat deine Ideen und Vorschläge einzubringen damit wir gemeinsam mehr bewegen können – ich freue mich jedenfalls schon auf die Zusammenarbeit.

      mit besten Grüßen
      Manfred

  9. Im Gemeinderat kann ich es schon versuchen. In den Ausschüssen weiß ich nicht. Ich habe bis heute noch keine Informationen ob wir in den Ausschüssen erwünscht sind. Bis heute noch nichts gehört. Finde euren Stil merkwürdig.

    • Lieber Dietmar,

      keine Sorge, alle Infos werden rechtzeitig vor der konstituierenden Sitzung zur Verfügung stehen damit ihr Zeit habt euch zu beraten. Wir stehen ja erst am Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit – ich denke da finden wir sicher ein konstruktives Miteinander.

      BG
      Manfred

  10. Macht Euch um mich keine Sorgen. Ich für mich hab mich in gewissen Dingen festgelegt. Euch ist schon bewusst, das am Dienstag die Sitzung ist. Da wird mit rechtzeitig es eng werden. Aber mir egal, dann dauert jetzt jede Sitzung länger.

  11. Lieber Dietmar, dass Du dich so aufregst und gewisse Dinge schlechtredest, weckt bei mir die Vermutung, dass Du und Deine Partei schlechte Verlierer seit. Gottseidank haben Euch die Wähler durchschaut und der FPÖ sowie der ÖVP und dem Bürgermeister das Vertrauen entzogen.
    Sonst hättet Ihr nicht insgesamt 9 Mandate verloren. Ich persönlich habe mit Dir und Deinem Parteivorsitzenden, sowie mit Mandataren der ÖVP vor 7 Jahren über Gemeindeprobleme in Wattens gesprochen. Jeder versicherte dass er sich der Sache annimmt und mir Bescheid gibt. Bis zum heutigen Tage habe ich von keinem Mandatar eine Antwort bekommen.
    Normalerweise sagt man in Tirol, mit reden kemman die Leit zsamm, was Ihr anscheinend nicht wisst.

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