Vögelsberg. Natur, die (sich) bewegt.

Was sehe ich, wenn ich einen Berg genauer betrachte? Auf dem ersten Blick erscheint er starr und fest. Doch was sehen wir wirklich?

Ich sitze auf einem Bankerl mitten im Dorf. Mein Blick schweift über die Dächer nach Süden und fällt damit auf den Vögelsberg. Ich nehme Wald und Wiesen wahr, sehe Häuser und Straßen. Wenn ich dieser Landschaft weiter nach oben folge, sehe ich den Übergang zu alpinen Strukturen, Felsen und vielleicht erkenne ich sogar ein Gipfelkreuz.

Wattens ist eine Gemeinde mitten in den Alpen. Wenn wir die Berge rund um unseren Ort genauer betrachten, sehen wir die unterschiedlichsten Formen, die dieses Panorama gestalten. Diese entstanden über viele Jahrhunderttausende hinweg durch vielfältige komplexe Prozesse, wie zum Beispiel Gebirgsbildung, Erosion und Ablagerung. Auch in Zukunft werden diese Vorgänge die Formen unserer Landschaft bestimmen.

Hauptakteur in diesem ewig andauernden Schauspiel der Natur ist das Wasser. Vor Tausenden von Jahren in Form der eiszeitlichen Vergletscherung, mit dem darauffolgenden Schmelzwasser und heute mit dem wiederkehrenden Niederschlag beeinflusst das Element Wasser die landschaftliche Formgebung. Wie es die Schwerkraft so will, sucht sich das Wasser den Weg nach unten, über die Oberfläche, als auch über den Untergrund. Die Bedingungen für diese Vorgänge werden meist von der Natur selbst verändert und beeinflusst. Inzwischen spielt der Faktor Mensch aber auch hier eine große Rolle. Durch den steigenden Bedarf an menschlichem Lebensraum kommt man mit diesen immerwährenden Prozessen zunehmend in Berührung. Betroffen davon sind folglich Infrastrukturen wie Versorgungsleitungen und andere Kanäle, Häuser und Straßen. Eine dieser Situationen ergibt sich im Bereich der Hangbewegung am Vögelsberg.

Seit Längerem wird dieser sensible Bereich von Fachleuten genau beobachtet und vermessen. Dies hat inzwischen zu konkreten Maßnahmen geführt, um diesen Bewegungen am Vögelsberg entgegenzuwirken. Betroffene sowie andere Vögelsberger als auch zahlreiche Wattner sind über diese Thematik noch nicht ausreichend oder zufriedenstellend informiert. Um diesem Informationsbedarf nachzukommen, ist es uns ein großes Anliegen, in einem offenen Gespräch Sorgen, Ängste und Bedenken ansprechen zu können und auch wichtige Erfahrungen und Beobachtungen von Ortsansässigen zu sammeln. Es ist uns wichtig, dass Klarheit geschaffen wird und keine halben Wahrheiten den Berg auf- und abwandern. Dabei denken wir als Liste ganz konkret an das Bürger:innentreffen am Donnerstag, 7. April. Und als weiteren Schritt, an eine Ortsteilveranstaltung am Vögelsberg.

Stefanie Aumayr, Silvia Zingerle