Wohnen heißt Verantwortung

Seit vielen Jahren gibt es ein Thema, das sich quer über alle Parteien und durch fast alle Wahlkämpfe gleichermaßen durchzieht – leistbares Wohnen.

Der Bedarf an Wohnraum ist ungebrochen und ein Ende der ansteigenden Preisspirale ist nicht in Sicht. Das liegt einerseits daran, dass die Preise auf dem freien Markt immer noch Abnehmer finden und andererseits die Kommunen meist wenig Kreativität in der Schaffung von neuem Wohnraum zeigen.

Wattens ist diesbezüglich noch in einem sehr tiefen Dornröschenschlaf. Gemeindegrundstücke werden an Bauträger abgegeben, Wohnungen werden verkauft und dort wo die Substanz nicht mehr zu retten ist, wird Altes durch Gleiches ersetzt. Das müsste aber nicht so sein.

Die Anforderungen an Wohnraum haben sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. Es gibt vielfältige und innovative Projekte, die jungen Menschen einen Start in das Familienleben ermöglichen, Häuser die unterschiedlichste Generationen zusammenbringen und auf Gemeinschaft bedacht sind, und natürlich gibt es auch für unsere Senioren interessante Konzepte, bei denen eine clevere Infrastruktur für Abwechslung sorgt und Einsamkeit keine Chance hat.

Das „Haus im Leben“ in Nassereith bietet barrierefreies, betreutes Wohnen: Jung und alt finden dort genauso Platz, wie Menschen mit besonderen Bedürfnissen.

Bei vielen dieser Projekte waren auch künftige BewohnerInnen und NutzerInnen in die Entwicklung miteingebunden und so entstand mancherorts ein Lebensraum, der sich an die Bedürfnisse und Wünsche der Menschen angepasst hat und nicht umgekehrt.

Wir von der Liste NEU sehen das Thema Wohnen als große Herausforderung für Wattens und nehmen diese Verantwortung sehr ernst. Wir setzen uns für die Schaffung von zeitgemäßem Wohnraum ein, der auch kommenden Generationen noch zu Verfügung steht und  der tatsächlich leistbar ist. Klimaneutrales Bauen sollte für eine Gemeinde, die sich ernsthaft zum Umweltschutz bekennt der Standard und nicht die Ausnahme sein. Wir sind es unseren Kindern einfach schuldig, sorgsam mit unseren knappen Ressourcen umzugehen.

Wir freuen uns sehr auf Ihre Anregungen zu diesem Thema und stehen für einen weiteren Gedankenaustausch gerne zur Verfügung.

5 Kommentare

  1. Hallo Manfred,
    ich habe an anderer Stelle schon nachgefragt, wie nachhaltiger und energie-effizienter Wohnbau bei euch aussehen würde.
    Der BGM hat in seinem Wahlprogramm die Übersiedlung des Bauhofes vom Wohn-Misch-Gebiet an die Wattener Peripherie an erster Stelle.
    Wenn dann – wie in der Swarovski-Straße – Wohntürme auf dem frei werdenden Areal entstehen würden, hätte ich als Anrainerin des jetzigen Bauhofs auch keine Freude. Aber in der heutigen Zeit der akuten Wohnungsnot kommt ein BGM wohl schwer am Hochhausbau vorbei oder?

    • Liebe Elisabeth,
      Vielen Dank für deinen Kommentar. Leider ist es tatsächlich so, dass die Grundreserven in Wattens enden wollend sind und die Nachfrage an Wohnungen ungebrochen ist. Nachhaltig bedeutet aber sich generell mehr Gedanken zu machen als nur noch ein Stockwerk drauf zu setzen. Moderne Wohnkonzepte ermöglichen Wohnungsgrößen die leistbar sind, weil gewisse Bedürfnisse über gemeinschaftlich genutzte Bereiche abgedeckt werden können. Man muss sich auch überlegen welche Baustoffe man verwendet, denn am Ende der Lebenszeit wird auch ein Gebäude entsorgt und wir können jetzt schon festlegen mit welchen Problemstoffen unsere Enkel dann konfrontiert sein werden. Eine weitere Überlegung der Nachhaltigkeit kann auch sein mit den Nachbargemeinden ins Gespräch zu kommen und eine Wohnregion zu denken in der umliegende Gemeinden in ein gemeinsames langfristiges Wohnkonzept eingebunden werden.
      Wie du siehst Elisabeth, gibt es einige Möglichkeiten den angefragten Wohnungsbedarf zu decken – ein Verdichtung der Bebauung muss vernünftig und behutsam erfolgen. Man wird da oder dort tatsächlich in Zukunft eine Etage höher bauen als bisher aber es müssen nicht gleich überall neue Wohntürme entstehen.
      mit besten Grüßen
      Manfred Meyer

    • Lieber Manfred,
      danke für deine ausführliche Antwort.
      Ich wünschte auch, dass vor der Realisierung eines Wohnprojekts, so viele Sichtweisen und Standpunkte wie möglich von BürgerInnen eingeholt und diskutiert würden.
      Es gibt Bauvorschriften, die Bauherren/-frauen einhalten müssen. Um hier sicher zu gehen, dass recyclebare und umweltfreundliche Materialien bzw. Heizformen verwendet werden, muss dies in den Bauvorschriften stehen.
      Mir gefällt deine Idee, die Wohnungsproblematik mit anderen Gemeinden in der Region anzugehen.
      Hoffentlich wird es bald wieder möglich, Gemeindeversammlungen abzuhalten und mitzudiskutieren. Die derzeitige schriftliche Kommunikation finde ich schon sehr mühsam.
      Beste Grüße
      Elisabeth

  2. Liebe Elisabeth,

    genau darum geht es uns – bei großen Projekten ist es uns sehr wichtig so viele betroffene Parteien wie möglich einzubeziehen – nur so wird man dauerhaft zu einer guten Lösung kommen.
    Auf die Begegnungen abseits des virtuellen Raumes freue ich mich ebenfalls sehr – ich denke aber dass es bald deutlich besser wird.
    mit besten Grüßen
    Manfred

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